BSI-Lagebericht 2025. Cybersicherheit in Deutschland: Warum jetzt jedes Unternehmen handeln muss
Laut dem BSI-Lagebericht 2025 gehört Deutschland zu den meistangegriffenen Ländern weltweit.
In den letzten Tagen wurde erneut deutlich, wie ernst die Lage im Bereich Cybersicherheit in Deutschland ist.
Ob in den Nachrichten, in Wirtschaftsmagazinen oder in den Warnungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) – eines ist klar:
Deutschland steht im Zentrum geopolitisch motivierter Cyberangriffe.
Geopolitische Angriffe auf deutsche Ziele
Der aktuelle BSI-Lagebericht 2025 zeigt, dass Deutschland weltweit zu den vier am häufigsten angegriffenen Staaten gehört.
Diese Angriffe sind längst keine Zufälle mehr. Internationale Konflikte werden zunehmend im Cyberraum ausgetragen – durch staatlich gelenkte oder unterstützte Hackergruppen, die gezielt Infrastrukturen, Behörden und kritische Systeme attackieren.
Ziel dieser Angriffe ist es, gesellschaftliche Abläufe zu stören, wirtschaftliche Schäden zu verursachen oder politischen Druck aufzubauen.
Damit ist Cybersicherheit nicht mehr nur ein technisches Thema, sondern ein geopolitisches.
Kleine und mittlere Unternehmen im Fadenkreuz
Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) unterschätzen die Gefahr noch immer.
Der Gedanke „Uns wird schon nichts passieren, wir sind zu klein oder uninteressant“ hält sich hartnäckig – und ist brandgefährlich.
Tatsächlich suchen Angreifer gezielt nach verwundbaren Systemen, nicht nach prominenten Namen.
Dort, wo keine ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen vorhanden sind, schlagen sie zu.
Cyberkriminelle automatisieren ihre Angriffe, scannen das Internet nach offenen Ports, schwachen Passwörtern oder ungeschützten Netzwerken – und treffen am Ende genau die, die sich für „nicht interessant“ halten.
Erschreckende Zahlen zur Bedrohungslage
Der BSI-Lagebericht 2025 verdeutlicht die Dynamik der Entwicklung:
- 🔥 Über 100 neue Sicherheitslücken täglich: Eine Zunahme von rund 24 % gegenüber dem Vorjahr.
- 💣 950 registrierte Ransomware-Angriffe: Unternehmen und Behörden wurden gezielt erpresst, Daten verschlüsselt und Arbeitsprozesse lahmgelegt.
- ⚠️ Beispiel Ludwigshafen: Nach einem massiven Angriff musste die gesamte IT-Infrastruktur der Stadtverwaltung vom Netz genommen werden – mit gravierenden Auswirkungen auf Verwaltung und Bürger.
Diese Zahlen zeigen: Cybersicherheit ist keine Zukunftsfrage mehr, sondern eine Gegenwartsaufgabe.
Netzwerksicherheit als Schlüsselfaktor
Im Zentrum moderner IT-Sicherheit steht die Netzwerksicherheit.
Sie entscheidet, ob ein Unternehmen Angriffe frühzeitig erkennt, abwehren und den Schaden begrenzen kann.
Ein sicheres Netzwerk umfasst:
- Firewalls und Intrusion-Detection-Systeme
- Segmentierung interner Netze
- Regelmäßige Schwachstellenanalysen und Updates
- Sicheres Identitäts- und Zugriffsmanagement
- Schulungen für Mitarbeitende im sicheren Umgang mit IT-Systemen
Gerade kleinere Betriebe unterschätzen, wie wichtig es ist, eine durchdachte Netzwerkstruktur zu haben.
Dabei ist sie das Rückgrat jeder digitalen Umgebung – und damit die erste Verteidigungslinie gegen Angriffe.
Staatliche Maßnahmen – und die Verantwortung der Unternehmen
Die Bundesregierung hat erkannt, wie ernst die Lage ist:
Die Mittel für das BSI sollen im kommenden Jahr um 65 % erhöht werden.
Zudem investieren große Technologiekonzerne wie Google Milliardenbeträge in Rechenzentren und Cloud-Infrastruktur in Deutschland.
Doch all diese Maßnahmen ersetzen nicht die Eigenverantwortung der Unternehmen.
Echte Sicherheit entsteht nicht in Berlin, sondern in den Netzwerken, Servern und Köpfen jedes einzelnen Betriebs.
IT-Sicherheit als gesellschaftliche Aufgabe
Auch Claudia Plattner, Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), hat kürzlich darauf hingewiesen, dass IT-Sicherheit zu einem Volksproblem geworden ist.
Damit macht sie deutlich, dass Cyberangriffe längst kein exklusives Risiko für Großkonzerne mehr sind.
Wir sprechen von Krankenhäusern, in denen Operationen ausfallen,
von Stadtwerken, die unsere Wasser- und Stromversorgung sichern,
und von Kommunen, die im Ernstfall tagelang handlungsunfähig sein können.
Cybersicherheit ist längst kein Spezialthema der IT-Abteilung mehr – sie ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge geworden.
Mehr dazu in den Berichten vom 11.11.2025:
Grundlage: BSI-Lagebericht 2025
Fazit: Cybersicherheit beginnt bei jedem selbst
Cybersicherheit ist längst kein Thema mehr, das man „den IT-Experten“ überlassen kann.
Sie betrifft Geschäftsführung, Mitarbeitende und Partner gleichermaßen.
Wer heute investiert, schützt nicht nur Daten, sondern Geschäftsprozesse, Reputation und Zukunft.
Der erste Schritt ist oft einfach:
- Sicherheitskonzept prüfen
- Netzwerke härten
- Mitarbeitende sensibilisieren
- Backups und Notfallpläne einführen
Nur so lässt sich der wachsenden Bedrohung wirksam begegnen.
Denn in Zeiten geopolitischer Spannungen gilt mehr denn je:
👉 IT-Sicherheit ist Standort- und Zukunftssicherung.

